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Das am Donnerstag (30. Juni) in Leipzig vorgestellte Forschungsprojekt Smart Regional Development Infrastructure (SARDINE) soll die Planung von Nachnutzungskonzepten von Braunkohletagebauen deutlich erleichtern und beschleunigen. Dazu bündeln die Universität Leipzig als Projektleiterin, die Hochschule für Technik und Kultur Leipzig (HTWK) Leipzig und das Institut für Angewandte Informatik Leipzig (InfAI) ihre Kompetenzen im Bereich der Digitalisierung. Im Rahmen des mit 1,5 Millionen Euro vom Freistaat Sachsen geförderten Forschungsprojektes entsteht nun eine Datenplattform, in der Archivdaten digitalisiert, vernetzt und leichter zugänglich gemacht werden.

Softwaregestützt werden wichtige Informationen dabei markiert und für den Nutzer sofort erkennbar. Gutachter:innen bekommen so künftig viel schneller Zugriff auf alle benötigten und relevanten Daten, die beispielsweise für den Bau eines neuen Radweges oder die Renaturierung einer früheren Tagebaufläche unbedingt berücksichtigt werden müssen. In das Projekt sind wichtige Partner eingebunden, die fachlich unterstützt werden von der Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau- und Verwaltungsgesellschaft (LMBV). Auch die Kommunen in den Abbaugebieten ermöglichen den Zugang zu Archiven und stellen Dokumentationen zur Verfügung. Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow betonte: „Das Forschungsprojekt ist ein gutes Beispiel dafür, welchen Nutzen die Digitalisierung von Archivdaten in Verbindung mit automatisierter Vernetzung der Daten haben kann. Für Investoren, die den Strukturwandel aktiv gestalten wollen, ist Zeit ein entscheidender Faktor.“

Der Prorektor für Exzellenzentwicklung: Forschung und Transfer der Universität Leipzig, Prof. Dr. Jens-Karl Eilers, sagte: „Im Projekt SARDINE nutzt die Universität mit ihren Partnern die Ergebnisse exzellenter Grundlagenforschung in Informatik und Wirtschaftswissenschaft, um den Strukturwandel in den Braunkohlerevieren durch ein modernes Informationssystem optimal zu unterstützen.“ Die effektive Verbindung von Text- und Geodaten, LIDAR- und Sensordaten bis hin zur Wettervorhersage solle die Nachnutzung ehemaliger Tagebaue und Veredelungsbetriebe beschleunigen und zugleich die Überwachung der Restrisiken verbessern. Die Integration aller dieser Datenquellen in digitaler Form erlaube den schnellen Zugriff auf alle notwendigen Informationen für die Planung von Baumaßnahmen. Projektleiter Prof. Dr. Gerik Scheuermann von der Universität Leipzig, erklärte: „Das Projekt demonstriert, dass Digitalisierung und künstliche Intelligenz eine schnellere Planung der Nachnutzung früherer Braunkohletagebaue und Veredelungsbetriebe ermöglichen. Die digitale Aufbereitung vorhandener Archive zum Bergbau erlaubt zudem eine substantielle Erhöhung der Sicherheit durch automatisierte Überwachung von Nutzungseinschränkungen, die durch den Computer in den Akten erkannt werden.“

Zur Pressemitteilung des Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus

 

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