Computational Humanities erweitern die Geisteswissenschaften durch den Einsatz digitaler Tools und computerbasierter Verfahren. Die Arbeitsgruppe Computational Humanities beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Modellierung und Analyse geisteswissenschaftlicher Daten. Dazu gehören u.a. Texte, Bilder, Musik, Filme sowie auch genuin digitale Kulturphänomene (bspw. Computerspiele).

Digital technology is fundamentally changing the way in which we engage the research process.

(David M. Berry, 2011)

Da digitale Technologien allgegenwärtig geworden ist und immer mehr Daten in elektronischer Form zur Verfügung stehen, erleben wir gerade das, was Berry als "computational turn in the humanities" bezeichnet. Die Computational Humanities nutzen digitale Werkzeuge und computergestützte Verfahren, um neue Formen der geisteswissenschaftlichen Forschung zu erschließen. Der Anspruch besteht dabei nicht darin, die etablierten Methoden der geisteswissenschaftlichen Forschung zu ersetzen, sondern vielmehr in einer Erweiterung derselben. 

Die Computational Humanities befassen sich mit den folgenden Fragen:   

  • Wie können geisteswissenschaftliche Daten - die traditionell auf idiographische, hermeneutische Weise interpretiert werden - so modelliert werden, dass sie für computergestützte, empirische Analysen verfügbar werden?  

  • Wie können bestehende geisteswissenschaftliche Praktiken durch digitale Werkzeuge und algorithmische Ansätze erweitert werden, die neue, quantitative Perspektiven auf geisteswissenschaftliche Forschungsthemen ermöglichen?  

  • Wie können wir unser digitales Kulturerbe analysieren und dokumentieren – beispielsweise Videospiele, YouTube-Videos, Tweets usw.? Was sind die Anforderungen an digitale Werkzeuge und Infrastrukturen?  

Besuchen Sie unseren Forschungsbereich, um zu erfahren, wie wir die oben genannten Herausforderungen angehen. Die Computational Humanities Gruppe in Leipzig wird geleitet von Prof. Dr. phil. Manuel Burghardt. Die Gruppe ist Teil des Instituts für Informatik.